Gedichte&Sprüche

 

 

Wir können nicht das Leid aus der Welt schaffen.
Aber was wir tun können, ist dies:
Einander die Tränen trocknen

Ruth Rau

 

Wenn ich tot bin,
Weint um mich ein wenig,
Denkt an mich manchmal,
Doch nicht zu oft.
Denkt ab und zu an mich,
Wie ich im Leben war;
Mitunter macht es Spass, sich zu erinnern,
Jedoch nur kurz.
Lasst ihr mich in Frieden,
Lass ich euch in Frieden,
Und solange ihr am Leben seid,
Sollen eure Gedanken bei den Lebenden sein.

Indianisches Gebet

 Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, 
die wir hinterlassen, wenn wir weggehen.


Albert Schweitzer

 Jedes Leben ist ein Geschenk,
egal wie kurz,
egal wie zerbrechlich.


Verfasser unbekannt

 

Ich bin nicht tot,
ich tausche nur die Räume,
ich leb' in Euch und geh'
durch Eure Träume.


Michelangelo

 

Niemand ist fort, den man liebt. 
Liebe ist ewige Gegenwart.


Stefan Zweig

 

Und immer sind irgendwo Spuren Deines Lebens, 
Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle. 
Sie werden uns immer an Dich erinnern 
und Dich dadurch nicht vergessen lassen.

Leuchtende Tage,
nicht weinen,
dass sie vorüber sind, 
lächeln,
dass sie gewesen sind.

Einschlafen dürfen,
wenn man müde ist. 
Eine Last fallen lassen können,
die man lange getragen hat, 
das ist eine tröstliche,
eine wunderbare Sache.


Hermann Hesse

Ich gehe langsam aus der Welt heraus in eine Landschaft 
jenseits aller Ferne,
und was ich war und bin und was ich bleibe, 
geht mit mir ohne Ungeduld und Eile 
in ein bisher noch nicht betretenes Land.
Ich gehe langsam aus der Zeit heraus 
in eine Zukunft jenseits aller Sterne, 
und was ich war und bin und immer bleiben werde, 
geht mit mir ohne Ungeduld und Eile, 
als wär ich nie gewesen oder kaum.


Hans Sahl

Kurzes Glück schwamm mit den Wolkenmassen,
wollt' es halten, musst' es schwimmen lassen.


Detlev von Liliencron

Erinnerungen sind kleine Sterne,
die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten.
...und immer sind da Spuren deines Lebens,
Bilder Augenblicke und Gefühle,
die uns an dich erinnern
und uns Glauben lassen,
dass du bei uns bist.

Je schöner und voller die Erinnerung,
desto schwerer ist die Trennung.
Aber die Dankbarkeit verwandelt
die Erinnerung in eine stille Freude.
Man trägt das vergangene Schöne
nicht wie einen Stachel,
sondern wie ein kostbares Geschenk
in sich.

(Dietrich  Bonhoeffer)

Ein Tier blickt Dich an
 
Ein Tier blickt Dich an - mit stummen Augen.
Der Sprache Hoheit ist ihm nicht gegeben.
Doch liebt es Dich, so wie es eben kann
und bleibt Dir treu ein ganzes Leben lang.
 
Sag' nicht, die Tiere hätte keine Seele,
auch sie hat Gottes Atem sanft berührt.
Sie fühlen, wessen Hand sie quälte
und wissen, was zum Glücke führt.
 
Du kannst Dir keinen besseren Kameraden denken,
der Dich in Glück und Unglück nimmer lässt allein.
Willst Du die Schritte zum Paradiese lenken, bedenk':
Dort werden auch die Tiere sein!
 
Autor unbekannt

Heut' ist ein Freund von mir gegangen

 

Heut' ist ein Freund von mir gegangen,

der jahrelang mein Leben hat geteilt,

der meine Tränen, meine Freude kannte

und jede Stunde hat bei mir geweilt.

Sein Herz war angefüllt mit Liebe,

sein Sinn so edel ohne falsche Scham.

Und alle lieben Worte, die ich sprach,

wie Balsam in die Seele ihm versanken.

 

Heut' ist ein Freund von mir gegangen,

wie bitter war für mich die Stunde.-

Zu sagen hab' ich noch vergessen:

Ich sprach von meinem Hunde ---

 

 Autor unbekannt

Es wird aussehen, als wäre ich tot, und das wird nicht wahr sein..... Und wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben. Du wirst immer mein Freund sein, du wirst Lust haben, mit mir zu lachen. Und du wirst manchmal dein Fenster öffnen, gerade so zum Vergnügen... Und deine Freunde werden sehr erstaunt sein, wenn sie sehen, dass du den Himmel anblickst und lachst.  

 

Antoine de Saint-Exupéry

Bin ich dereinst gebrechlich und schwach und quälende Pein hält mich ständig wach - was du dann tun mußt - tu es  allein. Die letzte Schlacht wird verloren sein.   Dass du sehr traurig , verstehe ich wohl. Deine Hand vor Kummer nicht zögern soll. An diesem Tag- mehr als jemals geschehn - muß deine Freundschaft das Schwerste bestehen.   Wir lebten zusammen in Jahren voll Glück. Furcht vor dem Muß? Es gibt kein Zurück. Du möchtest doch nicht, daß ich leide dabei. Drum gib, wenn die Zeit kommt, bitte mich frei.   Begleite mich dahin, wohin ich gehen muß. Nur - bitte bleibe bei mir bis zum Schluß. Und halte mich fest und red mir gut zu, bis meine Augen kommen zur Ruh.   Mit der Zeit- ich bin sicher- wirst du es wissen, es war deine Liebe, die du mir erwiesen. Vertrautes Wedeln ein letztes Mal - du hast mich befreit von Schmerzen und Qual.   Und gräme dich nicht, wenn du es einst bist, der Herr dieser schweren Entscheidung ist. Wir waren beide so innig vereint. Es darf nicht sein, daß dein Herz um mich weint.  

(aus dem Englischen übertragen von Werner Schuster 1983)

Hunde im Himmel   

Ein alter Mann und sein Hund spazierten einen schmutzigen Weg entlang, auf beiden Seiten des Weges waren Zäune. Sie kamen zu einer Türe im Zaun und schauten in das Grundstück. Dort gab es schöne Wiesen und Waldstücke, genau so wie es ein Jagdhund und der Jäger liebt. Jedoch stand auf einem Schild "Durchgang verboten" – daher gingen sie weiter. Sie kamen an ein schönes Tor, in welchem eine Person in weißer Robe stand. "Willkommen im Himmel" sagte diese. Der alte Mann war glücklich und wollte geradewegs mit seinem Hund eintreten. Doch der Türwächter stoppte ihn. "Hunde sind nicht erlaubt, es tut mir leid, aber der darf nicht mit Ihnen herein kommen". "Was ist denn das für ein Himmel , wo Hunde nicht erlaubt sind? Wenn er nicht hinein darf, dann bleibe ich mit ihm draußen. Er war sein ganzes Leben lang mein treuer Begleiter, da kann ich ihn doch jetzt nicht einfach zurücklassen". "Sie müssen wissen, was sie tun – aber ich warne Sie , der Teufel ist auf diesem Weg und wird versuchen Sie zu überreden, bei ihm einzukehren. Er wird Ihnen alles mögliche versprechen – aber auch bei ihm sind keine Hunde willkommen. Wenn Sie Ihren Hund jetzt nicht hier zurücklassen, dann bleiben Sie bis in alle Ewigkeit auf diesem schmutzigen, steinigen Weg" Der alte Mann ging weiter mit seinem Hund. Sie kamen an einen heruntergetrampelten Zaun ohne Tor, lediglich mit einem Loch. Ein alter Mann stand darinnen. " Entschuldigen Sie, mein Hund und ich sind sehr müde, macht es Ihnen etwas aus, wenn wir reinkommen und uns etwas in den Schatten setzen"? "Aber nein – kommen Sie ruhig herein, dort unter dem Baum ist auch etwas Wasser. Machen Sie es sich ruhig etwas bequem!" "Macht es Ihnen wirklich nichts aus, wenn ich meinen Hund mit herein- bringe? Ein Mann dort unten an der Straße sagte mir, dass Hunde hier nirgends erlaubt sind." "Würden Sie denn hereinkommen, wenn Ihr Hund draußen bleiben müsste?" "nein, mein Herr, darum bin auch nicht in den Himmel gekommen, nachdem dort Hunde nicht willkommen sind, da bleiben wir lieber bis in alle Ewigkeit auf dem Weg. Mit etwas Wasser und Schatten wären wir schon zufrieden. Ich komme auf keinen Fall herein, falls mein Liebling draußen bleiben muß." Der Mann lächelte und sagte :" Willkommen im Himmel."   "Sind Sie sich sicher, dass hier der Himmel ist und dass Hunde erlaubt sind? Wie kommt dann der da unten zu der Aussage, dass Hunde nicht erlaubt sind?" "Das da unten war der Teufel, der alle Leute zu sich holt, die ein komfortables Leben haben möchten und dafür bereit sind, den Begleiter ihres Lebens aufzugeben. Diese finden zwar bald heraus, dass dies ein Fehler war, aber dann ist es zu spät. Die Hunde kommen hierher, die schlechten Menschen aber bleiben dort.   Gott würde nie erlauben, dass Hunde aus dem Himmel verbannt werden. Und überhaupt, er erschuf sie , um Menschen im Leben zu begleiten, warum sollte er daher beide im Tod trennen?"

Steh nicht an meinem Grab und weine. Ich bin nicht dort. Ich schlafe nicht. Ich bin wie tausend Winde, die wehen. Ich bin das diamantene Glitzern des Schnees. Ich bin das Sonnenlicht aus reifendem Korn. Ich bin der sanfte Herbstregen.   Wenn du aufwachst in des Morgens Stille, bin ich der flinke Flügelschlag friedlicher Vögel im kreisenden Flug. Ich bin der milde Stern, der in der Nacht leuchtet. Stehe nicht an meinem Grab und weine. Ich bin nicht fort. Ich bin nicht tot.  

anonymes Zitat

Dann erst dann

  Wenn ich im Glanz der Sonne dein Lächeln nicht sehe   Wenn ich im Gesang der Vögel deine Stimme nicht höre   Wenn ich in fremden Gesichtern deines nicht suche. Dann erst dann bist du wirklich gestorben.  

Helga Hochmann

Besitzen und Loslassen

Man besitzt nie etwas wirklich.

Nur eine Zeitlang bewahrt man es auf.

Ist man nicht fähig, es wegzugeben,

wird man selbst festgehalten.

Was immer man sammelt,

muß sein wie Wasser in der hohlen Hand.

Greift man zu. Läuft es weg.

Willst du es besitzen, beschmutzt du es.

Läßt du es los, ist es für immer dein. 

Trauer kann in ihrem Fließen

am besten in einem Netz

von Beziehungen unterstützt werden.

 

Jorgos Canacakis





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